Emma Goldman

Emma Goldman wurde 1869 in Kowno im Russischen Kaiserreich als Kind einer jüdischen Familie geboren. Auf der Flucht vor der politischen Unterdrückung zog die Familie in die USA, wo Emma den größten Teil ihres Lebens verbrachte und eine entscheidende Rolle in Arbeiterkämpfen und der anarchistischen Bewegung einnahm. Radikalisiert wurde sie durch das brutale repressive Vorgehen von Seiten des Staates gegen die Anarchisten vom Haymarket. Ihr Leben lang kämpfte sie unermüdlich gegen jede Art von Unterdrückung, Ausbeutung und Macht. Sie war Anarchistin, Kommunistin, Feministin und Antimilitaristin. Nicht selten geriet sie auf Grund von feministischen Themen auch in heftige Debatten mit ihren anarchistischen Genossen. Neben ihren politischen Tätigkeiten war sie Krankenschwester und pflegte zeitlebens auch verschiedene Menschen. Sie war radikal in ihrer Politik, aber einfühlsam, offen und zugewandt allen Menschen gegenüber.

Durch ein tiefes Band verwoben, fühlten sich Emma Goldman und ihr Genosse Alexander Berkman, immer wieder zu Russland hingezogen. Als dort die politischen Kämpfe und Aufstände immer aufbrausender wurden, wurde es für sie zunehmend schwerer in den USA zu bleiben. Schlussendlich wurden beide in ihr Heimatland Russland abgeschoben. Von den Flammen der Revolution ergriffen, arbeiteten die beiden ununterbrochen für die Revolution, deren Realität sie nun endlich erleben konnten. Nach und nach Schwand allerdings diese Freude und brach für Emma Goldman endgültig mit dem Angriff auf Kronstadt zusammen. Enttäuscht über die Entwicklungen der Revolution verlässt sie Russland, kämpft aber weiterhin für diese. Zuletzt trägt sie ihren Teil im Spanischen Bürgerkrieg bei, bevor sie 1940 in Canada stirbt.

Emma Goldman ist eine beeindruckende Frau, die sich in permanenter Rebellion mit allen Konventionen befand, sie ist emotional und manchmal enttäuscht und verzweifelt und hat doch niemals aufgehört zu kämpfen.

Zu den Märtyrern vom Haymarket:

„In Zeiten des Aufstiegs, in Tagen von Kleinmütigkeit und Zweifel, in Stunden der Isolation im Gefängnis, von Widerstreit und Selbstzensur, wenn die Liebe versagte, wenn Freundschaften brachen oder verraten wurden – ihre Sache war immer die meine, ihr Opfer meine Stütze.“

Plakate: 

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