Ernst Toller

geboren am 1. Dezember 1893 in Samotschin, Provinz Posen; gestorben am 22. Mai 1939 in New York City

Mit 21 Jahren meldete sich Toller freiwillig zum Militärdienst im 1. Weltkrieg. Durch die Erfahrungen des Krieges, u.a. mit Kämpfen in Verdun wandelte er sich zum Pazifisten. Durch einen Zusammenbruch 1916 wurde er als kriegsunfähig eingestuft und fing an in München zu studieren.

Bereits 1917 kam er in die Kreise von Kurt Eisner und lernte dort u.a. Erich Mühsam kennen. Im Zuge der Novemberrevolution beteiligte er sich an der Seite Eisners, nach dessen Ermordung durch einen völkischen Adligen er die Führung der bayrischen USP übernahm. Die durch Eisners Ermordung hervor gerufene Krise führte zur Absetzung der MSPD-Regierung und der Ausrufung der bayrischen Räterepublik. Gemeinsam mit u.a. Erich Mühsam und Gutav Landauer bildete Toller für eine Woche die Führung der Räterepublik. Die Niederschlagung der Roten Armee eines Putschversuchs, in Folge dessen Mühsam in Gefangenschaft geriet, lies die KPD die Führungsrolle übernehmen. Toller blieb auf Grund seiner militärischen Erfahrung Befehlshaber der Roten Armee im Westen Münchens und besiegte in der “Schlacht um Dachau” reaktionäre Freikorps. Dabei weigerte Toller sich Artellerie auf Dachau zu richten, um zivile Opfer zu vermeiden. Die Bevölkerung ihrerseits trug zum Sieg bei, indem sie die Freikorps-Soldaten entwaffneten und aus der Stadt prügelten.

Nach der Niederschlagung der Räterepublik tauchte Toller unter und wurde einen Monate später gefangen genommen. In dem folgenden Prozess wurde er zu fünf Jahren Haft verurteilt. In Haft begann Toller seine Karriere als Schriftsteller und schrieb seine ersten Erfolge, wie Masse Mensch.

Nach seiner Haftentlassung blieb er Schriftstellerisch und politisch tätig. So war er Mitglied in der Gruppe revolutionärer Pazifisten.

Er emigrierte bereits 1932 und seine Bücher wurden 1933 verbrannt. Auch in der Emigration blieb er politisch aktiv und setzte sich u.a. für hungernde Kinder in Spanien ein. Am 22. Mai 1939 erhängte er sich in seinem Hotelzimmer in New York, an der Wand hingen Bilder dieser Kinder, in seinem Abschiedsbrief stand: ” In einer solchen Welt will ich nicht leben.”

„Eine jüdische Mutter hat mich geboren, Deutschland hat mich genährt, Europa mich gebildet, meine Heimat ist die Erde, die Welt mein Vaterland.“ (Aus seiner Boigrafie “Eine deutsche Jugend”)

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